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An dieser Stelle finden Sie laufend neue und interessante Informationen rund um das Thema Gesundheit.
Neue Apotheken Illustrierte
Das Gesundheitsmagazin wendet sich an alle Menschen, die sich für Gesundheitsthemen interessieren. Es gibt Sicherheit und Orientierung im verwirrenden Angebot des Gesundheitsmarktes und informiert über neue Medikamente und Therapien.
Zusätzlich helfen Apotheker-Tipps bei der Behandlung von Erkrankungen und der richtigen Anwendung von pflanzlichen und synthetischen Arzneimitteln.
Das aktuelle Heft der Neue Apotheken Illustrierte liegt immer in unserer Apotheke für Sie bereit.
Interview mit Hannes Jaenicke: „Bio ist besser für die Umwelt“
Neben seinem Beruf engagiert sich der Schauspieler Hannes Jaenicke schon lange für Tier- und Umweltschutz. Im Gespräch mit dem Apotheken Magazin erklärt er, warum jeder Einzelne zählt, wenn es um Nachhaltigkeit geht.
Dass man in Sachen Klima- und Naturschutz als Einzelner unter 8 Milliarden Menschen auf der Erde nur verschwindend geringe Einflussmöglichkeiten habe, bezeichnet Hannes Jaenicke als großen Irrtum für ein gutes Gewissen. „Es gibt interessante Berechnungen vom Institut für Klimafolgenforschung. Die kamen zu dem Ergebnis: Wenn jeder deutsche Haushalt seine Heizung um 1 Grad herunterdrehen würde, könnte ein ganzes AKW vom Netz gehen. Wenn alle Deutschen ihre Standby-Geräte auf „Aus“ schalten würden, ginge ein zweites vom Netz. Wenn also 80 Millionen jetzt sagen, wir machen dies oder das jetzt nicht, dann multipliziert sich das in einem irrsinnigen Tempo. Wir Verbraucher haben viel mehr Macht, als wir glauben!“
Und noch andere Argumente führt Jaenicke ins Feld: „Es gibt eine Studie von Boston Consulting, in der errechnet wurde, dass jeder Bewohner eines Industrielandes jeden Tag etwa 120 umweltrelevante Entscheidungen fällt. Das fängt damit an, wie viel Duschwasser ich verbrauche, ob ich meinen Teekocher ganz fülle oder nur die Wassermenge nehme, die ich für meinen Tee brauche, ob ich im Supermarkt Bio und Fairtrade kaufe oder nicht. Fahre ich mit dem Fahrrad, nehme ich den Bus, fahre ich mit dem Auto oder geh ich zu Fuß? Kaufe ich Billig-T-Shirts oder kaufe ich secondhand? Das sind viele Entscheidungen, die wir jeden Tag treffen. Wenn man sich das mal klarmacht, dann kann man viel bewegen.“
Die industrielle Massentierhaltung ist dem Schauspieler schon lange ein Dorn im Auge. Wer partout nicht auf Fleisch verzichten kann, dem rät er „statt dreimal täglich Billigfleisch zu essen, einmal die Woche ein richtig hochwertiges Steak, Kotelett oder Huhn in Bio-Qualität. Ich denke, Bio ist einfach gesünder, besser für die Umwelt und natürlich besser für die Tiere, wenn sie artgerecht gehalten werden.“
> Mehr darüber lesen Sie in der aktuellen Ausgabe des Apotheken Magazins
Adipositas ist eine Krankheit
Vor gut zwei Jahren hat der Deutsche Bundestag starkes Übergewicht als Krankheit anerkannt. Experten sehen darin eine Chance für die zukünftige Therapie. Dennoch bleibt viel zu tun, auch gesellschaftlich gesehen, heißt es in der aktuellen Ausgabe des Apotheken Magazins.
„International besteht längst Konsens, dass Adipositas sowohl eine eigenständige chronische Erkrankung als auch ein Risikofaktor für schwerwiegende Folgeerkrankungen ist“, erläutert Professor Dr. Jens Aberle, Präsident der Deutschen Adipositas Gesellschaft. So steigt das Risiko, durch viele zusätzliche Pfunde krank zu werden: für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Bluthochdruck um etwa das Doppelte, für Gelenkverschleiß um das Dreifache, für Typ-2-Diabetes um das Neunfache!
Aberle betont: „Es ist ein Meilenstein, dass der Deutsche Bundestag im Jahr 2020 Adipositas als Erkrankung anerkannt hat.“ Dies ebnet dem Experten zufolge den Weg, dass starkes Übergewicht in Zukunft in Deutschland besser behandelt werden kann. „Während Menschen mit anderen chronischen Erkrankungen wie Typ-2-Diabetes oder Bluthochdruck selbstverständlich Zugang zu einer Vielzahl von Therapie-Angeboten zu Lasten der Krankenkassen erhalten, ist dies für Betroffene mit Adipositas bislang nicht oder nur in einem geringen Ausmaß der Fall“, so der ärztliche Leiter am Adipositas-Centrum des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf. Ärzten fehlt derzeit noch die Möglichkeit, eine angemessene Therapie zu verschreiben. Die einzige Regelleistung von Krankenkassen in der Adipositas-Therapie sind »DiGAs«. Bei den Digitalen Gesundheitsanwendungen handelt es sich um Smartphone-Apps, die das Abnehmen erleichtern.
Alle weiteren Möglichkeiten, Übergewicht zu reduzieren, stehen nicht jedem gleichermaßen zur Verfügung. „Wenn Versicherte mit Adipositas eine Basistherapie mit Ernährungsberatung, Bewegungs- und Verhaltenstherapie erhalten möchten, müssen sie die Kostenübernahme individuell beantragen“, erklärt Aberle. „Es ist je nach Krankenkasse sehr unterschiedlich, welcher Anteil der Kosten übernommen wird. In weiten Teilen des Landes gibt es daher kaum entsprechende Angebote.“ Medikamente, die beim Abnehmen helfen könnten, gelten derzeit generell noch als Lifestyle-Präparate, die die Krankenkasse nicht bezahlt. Magenverkleinerungen und andere chirurgische Eingriffe übernehmen die Kassen bei extremem Übergewicht mittlerweile häufiger.
Doch daran könnte sich zukünftig etwas ändern. Derzeit entwickelt der Gemeinsame Bundesausschuss ein sogenanntes DMP (Disease Management Programm), das eine strukturierte Behandlung von Patienten mit Adipositas möglich machen soll – von Basistherapie, über Medikamente bis zu Operationsverfahren. Schon Mitte dieses Jahres soll das DMP Adipositas vorliegen. Doch Menschen, die das Behandlungsprogramm möglichst schnell beanspruchen möchten, bremst Aberle in ihrer Erwartung: „Neue DMP können in der Versorgung erst ankommen, wenn die Krankenkassen sie in regionalen Verträgen umsetzen. Das kann mitunter mehrere Jahre dauern.“ An die Verantwortlichen aus der Gesundheitspolitik appelliert der Präsident der Deutschen Adipositas Gesellschaft: „Die WHO schlägt mehrere vielversprechende Sofortmaßnahmen vor, um die Adipositas-Pandemie umzukehren. Dazu gehören neben einem besseren Zugang zu einer Therapie im Rahmen der Regelversorgung auch die Besteuerung von gezuckerten Getränken, die Subventionierung gesunder Lebensmittel und die Beschränkung der Vermarktung von ungesunden Lebensmitteln an Kinder. Wenn wir das alles umsetzen und die Maßnahmen klug ineinandergreifen, können wir die Adipositas-Epidemie eindämmen – davon bin ich überzeugt.“
> Mehr darüber lesen Sie in der aktuellen Ausgabe des Apotheken Magazins
Das sind die Long-Covid-Fakten
Wenn Menschen noch wochenlang nach einer Corona-Erkrankung unter Folgen wie Husten oder Erschöpfung leiden, spricht man von Long-Covid. Ein Experte erklärt in der aktuellen Ausgabe des Apotheken Magazins, was sich dagegen tun lässt.
Sobald ärztlicherseits die Symptome einem Long-Covid-Syndrom zugeordnet worden sind, kann auch Abwarten und zum Beispiel eine Linderung des Hustens mit entsprechenden Medikamenten aus der Apotheke das Mittel der Wahl sein. »Oftmals verschwinden die gesundheitlichen Probleme nach einiger Zeit wieder«, beruhigt Dr. Carsten König, erfahrener Hausarzt und stellvertretender Vorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein. Erst wenn sich die Beschwerden als komplex erweisen, also etwa Konzentrationsprobleme in Verbindung mit Muskel- oder Gelenkschmerzen hartnäckig bestehen bleiben, müssen die Fachleute tiefer in die Diagnostikkiste greifen. Dann werden je nach Fall Experten aus der Lungenheilkunde, für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, für Magen-Darm- oder neurologische Probleme einbezogen.
Darüber hinaus gibt es bundesweit rund 90 Long-Covid-Ambulanzen an Kliniken, zu denen Patienten mit schweren Verläufen geschickt werden können, wenn niedergelassene Fachärzte an ihre Grenzen gelangen. König: „Allerdings muss man dort gegebenenfalls mit langen Wartezeiten rechnen.“
Zur Behandlung von Long-Covid gibt es bislang keine ursächliche Therapie im Sinne einer Heilung. „Wir behandeln die Anzeichen sehr individuell“, erklärt König und zählt einige Möglichkeiten auf:
o Atemtherapie bei Luftnot
o Krankengymnastik bei muskulären Beschwerden
o vorsichtige und angepasste eigene Aktivität wie etwa Spazierengehen oder Schwimmen – unbedingt zu Beginn auf niedrigem Niveau
o Medikamente bei Schmerzen
o Psychotherapie bei depressiven Verstimmungen
Vor allem hinsichtlich der körperlichen Aktivität habe man laut König inzwischen einiges hinzugelernt: „Anders als bei anderen viralen Erkrankungen sollten sich Patienten bei bestehenden Symptomen und beginnender Besserung sehr vorsichtig zurück in die Normalität „tasten“. Es ist wichtig, auf ausreichende Ruhephasen zu achten. Sonst können Symptome, die zunächst verschwunden waren, wieder auftreten und sich sogar verschlimmern.“
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Quelle: Neue Apotheken Illustrierte
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